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HENRIK SCHWARZ & METROPOLE ORKEST – SCRIPTED ORKESTRA

VÖ: 25.05.2018
Artist: HENRIK SCHWARZ & METROPOLE ORKEST
Titel: SCRIPTED ORKESTRA
Label: 7K!
Formate: CD / LP / DL / CASSETTE
Styles: Orchestermusik / Electronica

Henrik Schwarz ist einer der angesehensten Produzenten der elektronischen Musikszene. 

Metropole Orkest ist eines der führenden Orchester der Welt, wenn es darum geht, alles, nur nicht klassische Klassik zu spielen. So haben sie die Welt der zeitgenössischen Orchestermusik seit ihrer Gründung im Jahr 1945 maßgeblich mitgestaltet.

Ursprünglich live als Eröffnungskonzert von ADE 2016 aufgeführt und von Boiler Room ausgestrahlt, zeigen diese neuen Studioaufnahmen einmal mehr das eindrucksvolle orchestrale Talent von Henrik Schwarz. Zugleich präsentieren sie uns den besonderen Reiz einer nahtlosen Kombination von akustischer Performance und computergenerierter Musik.

Aus Sicht von Schwarz war die Zusammenarbeit mit dem Metropole Orkest die natürliche Weiterentwicklung seiner früheren Vorstöße in die Orchester-Musik. Bevor er vom Metropole Orkest für das Eröffnungskonzert von ADE angesprochen wurde, arbeitete er bereits an einer Reihe von Projekten mit anderen renommierten Orchestern - darunter so klangvolle Namen wie das Roma Sinfonietta aus Italien, das Nederlands Kamerorkest, das Deutschen Kammerorchester, das Ensemble der Tonhalle Zürich, das Tokio Secret Orchestra, das Berghain/Staatsballett-Projekt „Masse“. Hinzu kamen Nachbearbeitungen von Beethoven für das ZDF sowie eine Überarbeitung von Debussys Streichquartett für Decca, die Apple in seiner iPad Pro-Kampagne verwendet hat.

Was "Scripted Orkestra" seinen speziellen Charakter gibt: Hier wurden Computertechnologie und -prozesse auf besondere Weise genutzt und konvertiert für die Komposition für Live-Instrumenten. Dabei galt: Technologie kommt vor Performance. „Wenn Du eine Komposition für ein Orchester schreibst, ist der größte Fehler, den Du machen kannst, die Noten eines Songs direkt in ein Notenblatt umzuwandeln“, sagt Henrik. „Wenn Du zum Beispiel einen Synthesizer hast, drückst Du eine Taste und der Klang entwickelt sich von selbst. Aber Du kannst nicht den gleichen Akkord nehmen und ihn einfach verschiedenen Instrumenten geben. Du musst die Arrangements ändern, um verschiedene Sounds für die verschiedenen Instrumente zu entwickeln, sonst klingt es flach.

Mit diesem neuen Ansatz wird Schwarz als Instrumentalkomponist eindeutig selbstbewusster und ambitionierter. Er vermeidet den Begriff „Klassik“ - und konzentriert sich stattdessen auf die spezielle Dynamik, die Emotion und Energie aus seinen über zweihundert Produktionen und Remixen. Und so wie er einen zeitgenössischen elektronischen Impuls in so unterschiedliche Acts wie Amadou & Mariam, The Jackson Five und Coldplay gebracht hat, nimmt er hier sein rhythmisches Feingefühl und seine jahrzehntelange Erfahrung von Dancefloor-Techniken, um zusammen mit dem Metropole Orkest eine zukunftsweisende Form von Orchestermusik zu entwickeln.

Der Wunsch, Musik zu machen, hört nie auf“, erläutert Schwarz und erklärt seine ständige Begierde, musikalische Kreativität, über Jahrzehnte in der Tanzmusik hinweg, immer weiter zu treiben. „Als ich einen Kassettenrekorder bekam, nahm ich Sachen auf und begann Partys zu veranstalten, um diese Stücke zu spielen. Dann fing ich an, Platten zu sammeln und aufzulegen. Danach begann ich mit Drum-Machines und Synthesizern zu experimentieren. Das war zu der Zeit, als die Computer angekommen waren. Ich fing an, live zu spielen - was zur Zusammenarbeit mit echten Musikern wie Bugge Wesseltoft oder Kahil El-Zabar führte. Durch diese Zusammenarbeit verstand ich, dass der Computer auch ein relevantes und hochreaktives Instrument sein kann... Ich brauchte lange, um selbstbewusst genug zu werden, noch einen Schritt weiter zu gehen und Musik für ein Orchester auf Papier zu schreiben. Als ich gebeten wurde, mit einem Orchester aufzutreten, wollte ich nicht der DJ oder der Live-Act sein, der nur die Beats zu klassischer Musik spielt. Das ist nicht, wonach ich strebe.“

Stattdessen begann Schwarz - normalerweise ein Einzelkämpfer im Studio - recht schnell die Kunst und die Möglichkeiten der Kollaboration zu schätzen. Eine ganz andere Erfahrung als die für ihn gewohnten Ansätze, aber zumindest mit gewissen Parallelen zu seinen Live-Sets, mit denen er schon die Leute in Clubs und auf Festivals verzückte. Inspiriert von den kühnen Werken impressionistischer Komponisten wie Maurice Ravel, sind Schwarz’ Original-Produktionen mutig, beschwingt und dabei sehr eingängig. „Es geht darum, eine ganze Gruppe von Menschen zusammenzubringen und zu vereinen“, so Schwarz. „Sie kommen mit so vielen verschiedenen Hintergründen, aus vielen verschiedenen Länder, wirklich wie ein Abbild der gesamten Gesellschaft. Und dann hast du Musik geschrieben, vielleicht die emotionalste Sache der Welt, aber auf dem Papier eben sehr abstrakt. Wenn 65 Leute deine Musik spielen, gibt es 65 Meinungen und viele, viele verschiedene Arten sie zu spielen. Wie bringst du dann also alle zusammen? Natürlich hast du einen Dirigenten und mich als Komponist. Aber es gibt noch so viel Raum für Interpretationen. Was ich an der Orchesterarbeit sehr interessant finde, ist, dass es so viel Dramatik gibt. Es fühlt sich fast an wie Leben und Tod. Es ist sehr, sehr dramatisch und die Diskussionen werden auch sehr dramatisch!“

Während Schwarz schon immer für seinen Fleiß und seine Liebe zum musikalischen Detail bekannt war, stellte seine Arbeit mit dem Metropole Orkest noch einmal eine ganz andere Herausforderung dar. Anfangs konnte er trotz seines großen Backkatalogs und seiner enormen Erfahrung keine Noten lesen. Er musste also lernen, Musik zu lesen und zu schreiben. Er arbeitete langsam aber sicher an dem, was er „die Freiheit des Arbeitens nach Gehör“ nannte. „Es ist sehr interessant, so viele verschiedene Perspektiven von so vielen talentierten und erfahrenen Musikern zu bekommen. Ich habe versucht, all diese Details in die Partitur mit aufzunehmen.“

Es gibt einen Track, „Gyglili“, der mit Computercode erstellt wurde. Da ist eine innere Schönheit, die der Computer erzeugen kann. Ich wurde von Jules Buckley, dem Dirigenten, ermutigt und wir haben versucht, es für das Orkest spielbar zu machen, aber sie hatten wirklich Probleme“, erinnert sich Schwarz. „Doch sie wollten es unbedingt spielen - und sie haben es geschafft! Es gab einen Moment, in dem es sich plötzlich wandelte - vom Lesen und Spielen der Musik hin zum Verstehen. Sie haben es einfach gefühlt. Sie sind eines der ganz wenigen Orchester der Welt, die es verstehen, Groove zu spielen. Alle von ihnen arbeiten daran, Grenzen zu überschreiten und sind sehr offen. Und das war ein interessanter Moment für mich. Etwas, das ich vorher noch nie gespürt hatte. Normalerweise hast Du bei solchen Projekten nicht die Chance, viel Zeit damit zu verbringen, in der Regel nur ein paar Tage. In diesem Fall hatte ich mehr Zeit. Und plötzlich fühlte sich die Musik sehr leicht an. Mir wurde klar, dass es nicht meine Schuld war, wenn es sich am Anfang etwas steif angefühlt hatte. Es brauchte nur eine Runde mehr (und noch eine Runde mehr), und dann flog das Ganze.“

Genau hier, bei der Überbrückung der beiden Welten von Orchesterklängen mit computergestützter "SCRIPTED"-Komposition, hat Schwarz seine Intuition genutzt und eine unerwartete Qualität gefunden - die überraschenderweise dem aktuellen Zeitgeist von Musik, Kunst und Gesellschaft insgesamt entspricht. Das Herzstück des Albums, „Counter Culture“, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Produzenten, Sänger und Freund Ben Westbeech, ist in der Tat eine Art „positives Protestlied", ein Tribut an den Geist der Gemeinschaft, des Wir-Gefühls, der Zusammengehörigkeit, den Musik fördern kann.

Manche sagen, Orchestermusik stirbt, Orchester sterben. Ich glaube, dass sie bald wiedergeboren werden“, sagt Schwarz. „Computer und Technologie übernehmen unser Leben; Menschen haben sich hinter ihren Bildschirmen versteckt, aber es gibt eine Sehnsucht nach mehr menschlicher Interaktion. Mit Orchestern ist das menschliche Element unbestreitbar. Ich finde, es gibt einige sehr interessante Entwicklungen in der modernen Kompositionskunst. Wir stehen am Anfang von etwas Neuem.“

Die erste Vorab-Single ist das optimistischen "You're A Fireball". "Eine Hymne an all die Menschen um uns herum, die unser Leben erhellen, indem wir wer sie sind und wie sie sind ...", sagt Schwarz.


Henrik Schwarz & Metropole Orkest - You´re A Fireball

https://soundcloud.com/user-157527773/youre-a-fireball


Links:

http://www.henrikschwarz.com

http://7klassik.com

https://www.mo.nl/en/

Cover

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